Das Marie Jahoda Center for International Gender Studies arbeitet an einer Vielzahl von Projekten und Programmen, die einen gezielten Transfer von aktuellen Forschungsergebnissen im Bereich der Geschlechterforschung in unterschiedliche gesellschaftliche Segmente ermöglichen. Die Bandbreite reicht von Vielfalt im Fußball über Intergeschlechtlichkeit in NRW, speziellen Programmen für Gründerinnen von Start Ups bis hin zur Entwicklung von Maßnahmen für einen inklusiven Campus. Mit vielen dieser Projekte und Programme betritt das MaJaC Neuland und arbeitet dazu mit verschiedenen Kooperationspartner*innen aus Gesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Kirche zusammen.
Frauen fehlen in der Politik! Ob auf kommunaler Ebene, im Landtag oder auch als Bürgermeisterinnen. In den Stadt- und Gemeinderäten in NRW liegt der Frauenanteil gerade einmal bei 34,5 %. Wir sind noch weit von der Parität in der Politik entfernt.
Auch wenn sich junge Frauen für Politik interessieren, stellen sich viele Fragen: Wie viel Zeit muss ich einsetzen, wenn ich mich engagieren will? Wie funktioniert die Kommunalpolitik eigentlich? Muss ich schon ein Thema haben, in dem ich mich richtig gut auskenne? Und: Wie setze ich meine Interessen in den Gremien durch?
Diesen und weiteren wichtigen Fragen wenden wir uns im Programm gemeinsam zu. Du kannst dich auf spannende Seminare freuen, die theoretische Inhalte, praktische Übungen und Trainings kombinieren, um dir Mitwirkungs- und Gestaltungsmöglichkeiten in der Kommunalpolitik aufzuzeigen. Dabei soll ein Fokus auf der Benennung struktureller Barrieren sowie auf dem Erkennen und Überwinden „persönlicher“ Hürden liegen. Im Laufe des Programms wendest du, gemeinsam mit anderen Teilnehmerinnen, das erworbene Wissen in eigenen praktisch orientierten Mikroprojekten an. Die Teilnahme ist kostenlos und richtet sich an Studentinnen der UA Ruhr, die zwischen 18 und 27 Jahre alt sind.
Folgendes erwartet die Teilnehmerinnen:
Ein Auftaktseminar in Berlin.
Ein Online-Begleitseminar.
Spannende Veranstaltungen in Bochum und Essen, bei denen du mit Kommunalpolitiker*innen in den Austausch treten kannst.
Das Programm ist ein Kooperationsprojekt der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen und den kommunalen Gleichstellungsstellen der Städte Bochum und Essen. Es wird gefördert durch die Postcode-Lotterie und in Zusammenarbeit mit der EAF Berlin umgesetzt. Die Gesamtkoordination zwischen den Projektpartner*innen in NRW liegt beim Marie Jahoda Center for International Gender Studies an der Ruhr-Universität Bochum.
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Am Anfang unserer Arbeit stand eine zentrale Frage. Sie ist sowohl Ausgangspunkt als auch treibende Kraft unseres Projekts:
34,5 % Frauen in den kommunalpolitischen Gremien in Nordrhein-Westfalen: Ist das demokratische Perspektivenvielfalt?
Unsere Gesellschaft vereint zahlreiche Lebensentwürfe, Ansichten und Interessen. Jedoch wird dieser gesellschaftlichen Diversität nicht ausreichend politisch Ausdruck verliehen: Eine paritätische Besetzung kommunalpolitischer Gremien in Nordrhein-Westfalen steht nach wie vor aus.
Unsere Motivation, etwas zu verändern!
Wir sind fest davon überzeugt, dass eine starke Demokratie von der Vielfalt ihrer Perspektiven lebt. Deshalb wollen wir mehr Frauen für politisches Engagement begeistern!
Unser Fokus liegt dabei auf der kommunalpolitischen Ebene, die das Fundament unserer Demokratie bildet. Gerade hier ist gleichberechtigte Teilhabe für uns unverzichtbar, werden auf kommunalpolitischer Ebene doch direkte politische Mitsprache ermöglicht, Entscheidungen getroffen, die das Umfeld der Menschen unmittelbar betreffen und Grundsteine für politische Karrieren gelegt.
Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, den Frauenanteil in den kommunalen Gremien in NRW nachhaltig zu erhöhen!
Unser Team
v.l.n.r.: Projektpartnerinnen Cécile Weidhofer und Tannaz Falaknaz (EAF-Berlin), Birgit Wehrhöfer (Abteilungsleiterin Gleichstellung Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen), Gleichstellungsministerin und Schirmpatin des Projekts Josefine Paul, Dr. Beate von Miquel (Projektleiterin) und Dr. Miriam Mauritz (Koordinatorin)
Das Programm Be the Change. Frauen für Demokratie wird durch das Marie Jahoda Center for International Gender Studies der Ruhr-Universität Bochum in Kooperation mit der EAF Berlin durchgeführt und vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration NRW gefördert.
Unsere Philosophie
gemeinsam – niedrigschwellig – intersektional
Wir wissen, dass gerade mangelnde zeitliche Ressourcen die Gewinnung von Frauen für die Kommunalpolitik erschweren. Hier haben wir vor allem die Heterogenität der Kommunen in NRW im Blick, denen ganz unterschiedliche personelle und finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen. Damit sich jedoch alle tatkräftig für die politische Teilhabe von Frauen einsetzen können, erstellen wir fortlaufend niedrigschwellige Angebote, die Sie in Ihrer täglichen Arbeit konkret einsetzen können.
Wir sind uns der komplexen Diskriminierungs- und Ungleichheitsstrukturen im politischen Raum bewusst und berücksichtigen die spezifischen Erfahrungen, Herausforderungen und Bedürfnisse verschiedener Gruppen in unserer Arbeit. Gerade Alleinerziehende, Frauen mit Migrationsgeschichte, Frauen mit Behinderungen und/oder chronischen Erkrankungen, Frauen in unterschiedlichen Altersgruppen und queere Personen sind in politischen Gremien unterrepräsentiert.
In unseren kommunalpolitischen Gremien müssen vielfältige Lebensentwürfe, Perspektiven und Interessen vertreten sein. Handlungsstrategien zur Verbesserung gleichberechtigter politischer Teilhabe können nur funktionieren, wenn sie intersektional gedacht werden.
Das Programm FACE@RUB steht für Female Academic Entrepreneurs at RUB. Es richtet sich an Studentinnen, Nachwuchswissenschaftlerinnen und Alumnae aus allen Fakultäten, die sich inter- und transdisziplinär mit den Themenfeldern Unternehmerinnentum, Unternehmerinnengeist und Gründungskultur auseinandersetzen wollen. FACE@RUB bietet im größten Maker Space an einer deutschen Universität auch Raum, eigene Ideen zu entwickeln und kreativ umzusetzen.
FACE@RUB ist Teil des World Factory Start-up Centers der RUB und wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Im Selbstlernkurs „MeToo in Science“ können Nutzer*innen und Interessierte einen ersten Überblick zu der Situation von Studierenden und Mitarbeiter*innen zum Thema sexualisierte Diskriminierung und Gewalt gewinnen. Zudem können eigene Handlungsmöglichkeiten erkannt und Awareness für verschiedene Lebensrealitäten auf dem Campus entwickelt werden. Der Moodle-Kurs eröffnet dabei eine intersektionale Perspektive auf die Hochschule als Institution. Zu den Themenkomplexen Sexismus, Diskriminierung, Intersektionalität und Männlichkeit(en) finden sich zahlreiche Info-Texte, Interviewpodcasts und Mediensammlungen, die eine eigenständige Auseinandersetzung ermöglichen. Zusätzlich werden Handlungsempfehlungen und -strategien für den Fall der Fälle, Empfehlungen und Handreichungen für eine diskriminierungsarme Lehre und eine ausführliche Literaturliste zur Vertiefung zur Verfügung gestellt.
Für Angehörige der RUB ist der Zugang über die Lernplattform Moodle möglich: Einfach in der Suchleiste eingeben und einschreiben. Externe Interessierte können den Selbstlernkurs über OpenRUB unter folgendem Link besuchen: https://open.rub.de/lernangebot/metoo-science
„Erkenne die Grenze“ ist eine Kampagne für mehr Partyspaß,
die in Kooperation zwischen der Ruhr-Universität Bochum und der Stadt Bochum
entstand.
Die eigenen Grenzen beim Feiern zu erkennen und die der anderen zu wahren, kann zu einer Herausforderung werden, wenn der Abend noch jung ist, die Stimmung ausgelassen und das Bier so gut schmeckt. In vielen Situationen liegt es an dir, die Grenzen anderer eigenständig auszumachen und zu respektieren. Die Kampagne beschäftigt sich mit den Themen Sexismus, Rassismus, Ableismus, K.O.-Tropfen, Alkohol und Privatsphäre.
Empirische Studien zu Intersexualität gibt es bislang kaum. Wie die Versorgung der Kinder und die Beratung der Eltern bei einem Verdacht auf Inter* aussieht, wurde von 2015 bis 2017 im Projekt „Intersexualität in NRW. Eine qualitative Untersuchung der Gesundheitsversorgung von zwischengeschlechtlichen Kindern in Nordrhein-Westfalen“ erforscht. Dazu wurden Eltern und Mediziner*innen nach ihren Erfahrungen bei der Diagnosestellung befragt, im Anschluss Handlungsempfehlungen formuliert und eine Broschüre für Eltern erstellt.